Der Zauber deines Zyklus: Wie du die Kraft deines inneren Rhythmus entdeckst

In der Regel empfinden wir Frauen unseren Zyklus als störend und unangenehm – übrigens gleich in doppeldeutiger Art und Weise. Grund dafür ist, dass wir uns viel zu wenig mit unserem inneren Rhythmus auskennen und uns deshalb schwer tun, das Potential zu erkennen, das darin schlummert. Wer aber den Weg der Selbstliebe geht, kommt nicht drum herum, auch seinen Zyklus lieben zu lernen.
Du möchtest ein gesünderes und glücklicheres Leben führen und suchst dir deshalb Inspiration bei gängigen Fitness Influencern? Vielleicht nutzt du sogar einen dieser vielversprechenden wöchentlichen Trainings- und Ernährungspläne. Tatsächlich kann genau das aber zu einem echten Problem werden und dich krank machen.
Es gibt einen riesigen Unterschied zwischen Männern und uns Frauen. Wir Frauen durchleben einen monatlichen Zyklus. Und das bedeutet nicht nur, dass es ein paar Tage im Monat gibt – während unserer Menstruation – in denen uns hartes Training gar nicht gut tut, oder gar nicht erst möglich ist. Sondern tatsächlich durchläuft unser Körper vier Zyklusphasen, in denen sich unser Energie- und Hormon-Level verändert.
Während also Männer mit einem typischen wöchentlichen Trainings- und Ernährungsplan gut bedient sind, brauchen wir etwas anderes. Und leider kennen und berücksichtigen nur die wenigsten Frauen diese Besonderheit.
Wir Frauen neigen dazu, unseren Zyklus als anstrengend zu empfinden. Warum können wir nicht einfach jeden Tag das gleiche Energie-Level haben? Und überhaupt, warum müssen wir während unserer Menstruation immer so müde, träge und sentimental sein, oder? Uns und unseren Körper für genau diese Umstände zu schätzen, fällt uns schwer.
Aber mal ehrlich: Wenn wir uns selbst lieben möchten, dann ist unser weiblicher Zyklus ein ganz wesentlicher Bestandteil dieser Reise. Wenn wir ihn nämlich wirklich verstehen lernen und nutzen, steckt in ihm ein unglaubliches Potential, unser Wohlbefinden zu verbessern.
Deshalb erfährst du in diesem Artikel, warum wir Frauen so wenig über unseren Zyklus wissen, wie dein Zyklus genau abläuft und wie du deine Selbstliebe Praxis an deinen Zyklus anpassen kannst.



Warum wir so wenig über den Zyklus wissen
Frauen haben im Vergleich zu anderen Aspekten ihrer Gesundheit oft erstaunlich wenig Wissen über ihren eigenen weiblichen Zyklus. Aber warum wissen wir eigentlich so wenig über ihn? Das lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen.
Historie
Einer der Hauptgründe ist das Fehlen einer umfassenden Aufklärung und offenen Diskussionen in Bezug auf den weiblichen Körper. Historisch gesehen wurde das Thema Menstruation und der weibliche Zyklus als Tabu betrachtet. Dadurch ist ein Klima der Scham und des Schweigens entstanden. Und das führte dazu, dass viele Frauen ihr eigenes Wissen über ihren Körper nur begrenzt erlangten oder falsche Informationen bekamen.
Bildung und Aufklärung
Ein weiterer entscheidender Faktor ist das Fehlen von ausreichender Bildung und Aufklärung in Schulen und im Gesundheitswesen. Oft wird der weibliche Zyklus nur oberflächlich im Biologieunterricht behandelt, ohne die praktischen Aspekte und individuellen Variationen zu berücksichtigen. Das führt zu einem Mangel an grundlegendem Verständnis. Und dazu, dass uns die Fähigkeit fehlt, die eigenen Zyklusveränderungen zu erkennen und zu interpretieren.
Gesellschaft
Darüber hinaus spielen auch gesellschaftliche Normen und Erwartungen eine Rolle. An Frauen werden ermutigt, in Bezug auf ihre Karriere oder andere Bereiche des Lebens oft die gleichen Erwartungen wie an Männer gestellt. Diese Haltung kann dazu führen, dass Frauen den weiblichen Zyklus als etwas Belastendes oder Störendes betrachten, anstatt es als wertvolles Werkzeug zur Verbesserung ihrer Gesundheit und ihres Wohlbefindens anzuerkennen.
Wenn wir ein gesundes und glückliches Leben in Liebe und Selbstliebe führen möchten, führt kein Weg an unserem Zyklus vorbei. Denn indem wir das Wissen und das Verständnis über den weiblichen Zyklus erweitern, können wir unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden besser managen und Empowerment für unseren eigenen Körper erreichen. Klingt doch fantastisch oder?



Was in unserem Körper passiert
Der weibliche Zyklus besteht aus vier Hauptphasen: der Follikelphase, gefolgt von der Ovulationsphase, der Lutealphase und schließlich der Menstruationsphase. Jede Phase ist durch spezifische biologische Ereignisse im Körper einer Frau gekennzeichnet.
Follikelphase
In dieser Phase werden mehrere Eibläschen in den Eierstöcken durch ein Hormon namens FSH stimuliert. Eines dieser Eibläschen wird dominant und beginnt das Hormon Östrogen zu produzieren, das die Gebärmutterschleimhaut aufbaut.
Ovulation
In der Ovulationsphase löst ein Anstieg des Hormons LH den Eisprung aus, bei dem das reife Eibläschen aus dem Eierstock freigesetzt wird und in den Eileiter gelangt (das nennt man den Eisprung). Dort wartet es auf eine mögliche Befruchtung durch eine Spermienzelle.
Lutealphase
Das leere Eibläschen, das jetzt Corpus luteum genannt wird, produziert das Hormon Progesteron. Progesteron bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Wenn keine Befruchtung stattfindet, bildet sich das Corpus luteum zurück, der Progesteronspiegel sinkt und die Menstruation setzt ein.
Menstruationsphase
Während der Menstruation wird die in der vorherigen Zyklusphase aufgebaute Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und als Menstruationsblutung ausgeschieden. Gleichzeitig beginnt die Hypophyse, ein Teil des Gehirns, das follikelstimulierende Hormon (FSH) freizusetzen – der Zyklus beginnt von vorne.
Es passiert also eine ganze Menge in unserem Körper. Und neben dem sich verändernden Hormonhaushalt, sind einige dieser Vorgänge harte Arbeit für den Körper. Verständlich eigentlich, dass er nicht jeden Tag die gleiche Leistung bringen kann, oder?
Wie du dich mit deinem Zyklus synchen kannst
Was wir brauchen, um uns gut zu fühlen, kann sich also über den Verlauf unseres Zyklus sehr verändern. Aber nicht nur, was unser Körper braucht sieht in jeder Phase aus. Auch unser Potential – unsere Stärken und Fähigkeiten – wandelt sich über den Verlauf der Phasen. Ein tolles Bild, um diese Veränderung einfacher zu verstehen, sind die vier Jahreszeiten. Denn jede unserer weiblichen Zyklusphasen symbolisiert eine davon:



Follikelphase – dein Frühling
Diese Zyklusphase zeichnet den Beginn von etwas Neuem. Und wie im Frühling steigt deshalb in dieser Zeit unser Energie-Level und unsere Motivation. Die ideale Zeit, um neue Dinge auszuprobieren und sich Ziele zu setzen. Nutze deinen wachen Geist in dieser Phase doch einmal um dein Bewusstsein zu schärfen, setze dir Intentionen und lerne neues über dich selbst.



Ovulation – dein Sommer
Die Ovulation ist der Höhepunkt unseres Zyklus. Jetzt haben wir richtig Power und können an unsere Grenzen gehen. Wie im Sommer ist unsere Laune ist gehoben und wir sind besonders sozial und offen für Austausch. Diese Zeit kannst du besonders intensiv genießen, indem du sie mit allen Sinnen wahrnimmst und dich und andere mit deiner sexuelle Energie und Kreativität inspirierst.



Lutealphase – dein Herbst
In dieser Phase sinkt unser Energie-Level zunehmend und wir beginnen uns ein wenig zurückzuziehen. Es beginnt eine besonders achtsame Zeit, denn unser Fokus und unsere Detailverliebtheit erhöhen sich. Sei in dieser Zeit nachsichtig mit dir und deinem Körper und erlaube und übe dich in Mitgefühl und Komfort, indem du es dir besonders gemütlich machst und dir Zeit für dich erlaubst, wenn du sie brauchst.



Menstruation – dein Winter
Wie auch der Winter steht auch diese Phase ganz im Zeichen des Rückzugs und der Entspannung. Wir sind nun besonders emphatisch, reflektiert und genießen Wärme und Ruhe. Auch wenn es schwer fällt – in dieser Phase kannst du besonderen Fokus auf die Dinge legen, für die du dankbar bist und die unglaubliche Leistung anerkennen, die dein Körper vollbringt.
Indem wir jede Phase unseres Zyklus als einzigartige Zeit mit spezifischen Eigenschaften und Möglichkeiten anerkennen, können wir unsere Ressourcen optimal nutzen. Wir können unsere Stärken gezielt einsetzen und uns auf die Bedürfnisse unseres Körpers einstellen. Das schafft eine tiefere Verbindung zu unserem inneren Rhythmus und unserer Weiblichkeit. Und bringt uns näher an ein Leben im Einklang mit unserem wahren Ich. Und das ist der wahre Zauber unseres Zyklus.
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